alles und nichts

Ja, es mag sein, dass die Entscheidung Waffen an kämpfende kurdische Gruppen zu liefern keine einfache war. Aber die Diskussion um Aufnahme von Flüchlingen aus den umkämpften Gebieten ist doch würdelos genau wie der Streit darum wieviele Flüchtlinge ein Land wie Deutschland wohl aufnehmem könnte. Mein Vorschlag, für jede geleiferte Patrone sollte ein Mensch der vor den Kämpfen auf der Flucht ist in Deutschland Asyl und eine langfristige Perspektive auf ein friedliches, sicheres Leben bekommen.

Jahr für Jahr den Urlaub in irgendwelchen glühendheißen, staubtrockenen Gegenden zu verbringen. Sich mit tausenden anderen Menschen an überfüllten Stränden um Sonnenschirme und Liegen zu streiten, im öligen Meerwasser zwischen den Resten längst abgestorbener Korallen auf ein paar deprimierte und nach Sauerstoff japsenden Regenbogenfische zu starren. Ausflüge in vollklimatisierten Kleinbusen von, Guides geführt die von der angeblich demokratischen, örtlichen Regierung auf Linie gebracht, von Techniken erzählen mit den die Einheimischen angeblich aus Pflanzenfarbstoffen Stoffe färben oder irgendein Gebräu aus irgendetwas herstellen, zwischen den steinigen Resten alter Hochkulturen Geschichten aus längst vergangene Tagen erzählen aber keine Antwort darauf haben wieso die Kinder der indigenen Bevölkerung in den armseligen Dörfern auf der Straße und im Abfall nach Nahrung, Spielsachen oder alten Flaschen zum verkaufen suchen während deren Eltern selbsthergestellte Gegenstände und billigen Perlenplunder im Handel mit uns Touristen zu lächerlich niedrigen Preisen loswerden müssen. Macht das eigentlich Sinn?

„Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- oder Gefühlserlebnis, das mit tatsächlicher oder potenzieller Gewebeschädigung einhergeht oder von betroffenen Personen so beschrieben wird, als wäre eine solche Gewebeschädigung die Ursache.“ Fürwahr, diese Definiton der WHO ist tatsächlich äusserst zutreffend. Natürlich kann ich nicht einschätzen wie stark die tatsächliche oder die eventuelle Gewebeschädigung ist, nur unangenehm ist die Sache auf alle Fälle. Auch lehrreich. So konnte ich erfahren, dass Schmerz eine elektrisierende Qualität aufweisen kann und wo dass Ileosakralgelenk sich befindet. Ausserdem weiß ich nun auch Bescheid, dass sich dieses mitunter aushängen kann. Nämlich dann, wenn es von Periformis- und Gluteus-Muskulatur nicht mehr suffizient in seiner anatomisch optimalen Stellung gehalten wird. Im übrigen ist das Ileosakralgelenk gar kein Gelenk, wie mann sich dieses gemeinhin vorstellt sondern die gelenkige Verbindung von Darm- und Kreuzbein die zusammen mit einigen anderen Knochen unser Becken bilden. Seine minimale Beweglichkeit reicht allerdings dazu aus um den in der Nähe verlaufenden Ischiasnerv zu irritieren und dieser sorgt dann für die elekrtische Komponente des Schmezes zusätzlich zum eher dumpfen Knochenschmerz. Dies alles teilt mir früh morgens ein junger Orthopäde in der Notaufnahme einer orthopädischen Klinik mit. Anschließend dehnt er mir mit einigen kniffligen Handgriffen die schon erwähnte Muskulatur und ich weiß vor lauter Blitzen und Donnerschlägen die mir durch das Bein schießen dann auch nichts mehr zu sagen. Anschließend bekomme ich noch ein Blatt mit Abbildungen von Dehnungsübungen, die ich in Zukunft doch bitteschön regelmässig durchführen soll. Ich bedanke mich für das Ganze und bin auch schon wieder draußen. In meinem Bein blitzt und donnert es immer noch und mir dämmert, dass von einem Schmerzmedikament gar nicht die Rede war. Nervös und völlig fertig klinge ich nochmals an der Notaufnahme. Die Schwester von vorhin ist genervt, "Sie? Was ist den noch?" Der Arzt ist im OP verschwunden, irgendwas einrenken. Auf ein Rezept muß ich mindestens 3 Stunden warten.
Bald erzähle ich vielleicht, wie es mit den Dehnungsübungen so läuft.